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Foto:Gerhard Hopf, Ulrike Aufhauser, Alma Zadic, Gerlinde Heim, Peter Schlaffer

© Johannes Zinner

24.11.2023

Ein festlicher Abschied

Bundesministerin Alma Zadić ehrte VertretungsNetz-Präsidenten Gerhard Hopf und Geschäftsführer Peter Schlaffer.

„VertretungsNetz setzt die österreichischen Standards im Bereich des Menschenrechtsschutzes für Menschen mit Behinderungen.“ Diese ehrenden Worte richtete Justizministerin Dr.in Alma Zadić an VertretungsNetz-Präsidenten Prof. Dr. Gerhard Hopf und Geschäftsführer Dr. Peter Schlaffer.

Grund dafür war die Verabschiedung von Gerhard Hopf und Peter Schlaffer aus ihren langjährigen Funktionen. Zu diesem Anlass lud die Justizministerin am Montag, den 20. November 2023, in die beeindruckenden Festsäle des Palais Trautson.

Im Rahmen der Festveranstaltung ehrte Justizministerin Alma Zadić Gerhard Hopf, der als vierter Präsident 2009 bis 2023 dem Verein vorstand. Sie würdigte zudem seine Arbeit „als federführender zuständiger Legist“, der „auch als Leiter der Zivilrechtssektion einen besonderen Gefallen an den Rechtsgebieten aus dem Bereich der Rechtsfürsorge gefunden“ hatte. So entstanden unter seiner Verantwortung u.a. das Heimaufenthaltsgesetz 2004 und das Sachwalterrechts-Änderungsgesetz 2006.

Der zweite Ehrengast des Abends, Peter Schlaffer, steht seit 40 Jahren im Dienst des Vereins, von denen er 37 Jahre die Geschäfte von VertretungsNetz leitet. Die Ministerin lobte sein unermüdliches Schaffen, wodurch „aus dem kleinen Verein mit nur wenigen Mitarbeiter:innen im Rahmen des Modellprojekts, die die Vereinssachwalterschaft erprobten“, sich eine bedeutende Organisation entwickelte, die „vielfältige Aufgaben und Rechtsfürsorge erfüllt und über 1000 Mitarbeiter:innen zählt.“

 

Justizministerin Alma Zadić betonte, wie wertvoll die Arbeit ist, die VertretungsNetz für die Menschen leistet, die zu den vulnerabelsten Mitgliedern unserer Gesellschaft gehören.

 

Gerhard Hopf erinnert sich an die Anfänge des Vereins, als es darum ging, das Entmündigungs- und Anhaltungsrecht zu reformieren. 1984 gelang ein erster Teil in Form des Sachwalterrechts. Das 1991 in Kraft getretene Unterbringungsrecht benötigte eine längere Vorlaufzeit – galt es zuvor viele Vorurteile zu entkräftigen und Skeptiker zu überzeugen.  

Peter Schlaffer freute sich über die Würdigung der Ministerin, dass VertretungsNetz schon immer seiner Zeit etwas voraus war und so Impulse für das Justizministerium liefern konnte. Dabei erinnerte er zum Beispiel daran, dass VertretungsNetz 1987 das Wahlrecht für Menschen mit psychischer Erkrankung oder intellektueller Beeinträchtigung erkämpfte, oder wie der Verein maßgeblich an der Entstehung des Heimaufenthaltsgesetzes mitgewirkt hat.

 

Die stellvertretende Geschäftsführerin Mag.a Ulrike Aufhauser verabschiedete Dr. Peter Schlaffer als den letzten Mitarbeiter des Vereins, der die Pionierzeit von VertretungsNetz miterlebt und mitgestaltet hat. Dennoch betonte sie, dass dieser Pioniergeist immer noch im Verein spürbar ist und VertretungsNetz auch heute noch von seinen vielen sehr kompetenten, engagierten und loyalen Mitarbeiter:innen getragen wird.

 

Die stellvertretende Geschäftsführerin Mag.a Gerlinde Heim hob aber auch für die Zukunft noch zahlreiche Herausforderungen hervor, die es gemeinsam zu meistern gilt – sei es zum Beispiel das Thema Inklusion, die Neuerungen der Novelle des Unterbringungsgesetzes oder die nachhaltige Umsetzung des Heimaufenthaltsgesetzes im Kinder- und Jugendbereich.

 

Zahlreiche Wegbegleiter:innen aus dem Verein und aus der Justiz würdigten zum Abschied Präsident Gerhard Hopf und Geschäftsführer Peter Schlaffer, die mit Jahresende aus ihren Funktionen ausscheiden.