Lassen sich ein zeitintensives Hobby und der Beruf als Erwachsenenvertreter:in unter einen Hut bringen? Ja, sagt Anna Kargl, unsere Kollegin und Vizeweltmeisterin im Kickboxen.
Die Erwachsenenvertreterin Anna Kargl hat einen harten Schlag – zumindest im Ring. Zuletzt holte sie den Vizeweltmeistertitel im Kickboxen in der Seniorenklasse (+35 Jahre bis 60 kg). Wir haben Anna, die seit 2007 für unseren Verein arbeitet und mittlerweile Standortleiterin für EV Steyr ist, zu ihrem Sport befragt und wollten wissen, wie sich die Arbeit bei VertretungsNetz und ihr zeitintensiver Sport unter einen Hut bringen lassen.
AK: Kampfsport hat mich schon seit meiner Kindheit fasziniert. Leider konnte ich erst 2006 erste Erfahrungen sammeln. Ich habe damals mit Hapkido (koreanische Kampfkunst) begonnen. Nach 13 Jahren Training probierte ich 2019 mein erstes Kickbox-Training aus und war davon restlos begeistert – zwei Jahre später durfte ich meinen ersten Wettkampf bestreiten.
AK: Kickboxen enthält Techniken unterschiedlicher asiatischer Kampfsportarten wie Karate, Tae-Kwon-Do oder Kung Fu. Das Training verbessert Kraft, Ausdauer, Koordination und Beweglichkeit – also den gesamten Körper und Geist. Die Wettkämpfe unterliegen strengen Regeln: Korrekt ausgeführte Techniken sind dabei genauso wichtig wie Fairness, Respekt und Disziplin. Mentale und körperliche Stärke, eine schnelle Auffassungsgabe und Reaktionsvermögen sind auf der Matte und im Ring notwendig, um in einem Wettkampf zu bestehen. Jeder Sieg und jede Niederlage bringen mich weiter und stellen mich vor neue Herausforderungen. Sowohl im Training als auch in den Wettkämpfen lerne ich mich selbst und meine Grenzen besser kennen und meine Fähigkeiten realistisch einzuschätzen.
AK: Ja. Respekt, Disziplin und Fairness sind für mich auch im Beruf unabdingbar. Das Gegenüber und seine:ihre Fähigkeiten einzuschätzen sowie rasches Einstellen auf veränderte Gegebenheiten erleichtern meinen Arbeitsalltag als Standortleitern, Trainerin, Clearerin, Registriererin und Erwachsenenvertreterin. Ich weiß, dass ich mich auf mein Können und mein Wissen verlassen kann. Genauso ist mir bewusst, dass ich bei Aufgaben auch scheitern darf und daraus, sowie aus jeder zwischenmenschlichen Begegnung, lernen kann. Auch wenn ich meine Wettkämpfe alleine bestreite, ist sowohl im Training als auch im Vereinsleben Teamgeist gefragt. Im Training lernt jede:r von jedem:jeder – es geht nicht nur darum, selbst voranzukommen, sondern auch den jeweiligen Trainingspartner:die jeweilige Trainingspartnerin bestmöglich zu unterstützen, seine:ihre Techniken zu verbessern. Erfolge werden gemeinsam gefeiert und Niederlagen miteinander be- und verarbeitet. Das ist bei meiner Arbeit bei VertretungsNetz genauso.
AK: Nachdem ich meine Arbeitszeiten und Termine relativ frei einteilen kann, ist es meist kein Problem, pünktlich zu den Trainings zu erscheinen. Herausfordernder ist die Situation bei Schulungen, Fortbildungen, Seminaren und dergleichen, die in Wien, Salzburg oder anderen Standorten stattfinden. Da kommt es schon einmal vor, dass ich abends für das Training nachhause fahre und am nächsten Morgen um 5 Uhr früh wieder unterwegs bin, um rechtzeitig am jeweiligen Veranstaltungsort einzutreffen. Zum Glück wird das vom Arbeitgeber akzeptiert und, wo möglich, auch unterstützt.